Plasmapherese–Behandlung bei Kindern und Jugendlichen : Indikation, Durchführung und Outcome. Eine retrospektive Single–Center–Studie

Zum klinischen Outcome der Plasmapherese (PP) im Kindeshalter existieren nur wenige Daten. In dieser retrospektiven Analyse wurden die Daten von 86 Kindern erhoben, bei denen kumulativ 652 PP-Therapien durchgeführt wurden. Bei den meisten Patienten erfolgte die Behandlung aufgrund eines Hämolytisch-Urämischen Syndroms (n=26; 30,2%), eines akuten Leberversagens (n=19; 22,0%) oder einer Abstoßung nach Nierentransplantation (n=8, 9,3%). Die milden Komplikationen konnten meistens während der Behandlung erfolgreich behandelt werden. Insgesamt konnte bei 52 Patienten (60,4%) eine komplette Remission der zugrundeliegenden Erkrankung erzielt werden, 14 Patienten zeigten nur ein partielles Ansprechen (16,3%) und bei 20 Patienten (23,3%) konnte kein Behandlungserfolg erzielt werden. Aus dieser Gruppe verstarben 12 Patienten (15,1%) innerhalb der ersten 30 Tage. Technisch ist die PP bei Kindern und Jugendlichen ein sicheres Verfahren. Die besten Behandlungserfolge ließen sich bei Patienten mit HUS, neurologischen Manifestationen von Autoimmunerkrankungen und anderen primären Nierenerkrankungen erzielen. Schlechte Behandlungserfolge zeigten sich hingegen bei Kindern mit akutem Leberversagen, wo die Behandlung zur Überbrückung bis zur Lebertransplantation eingesetzt wurde.

There are only few reports on clinical outcomes in children undergoing plasmapheresis (PP) therapy. Our retrospective analysis involved 86 children undergoing 652 PP sessions. Most patients (n=26; 30.2%) were treated for hemolytic-uremic syndrome (HUS), 22,0% (n=19) for liver failure and 9,3% (n=8) for rejection following renal transplantation. Few mild complications during PP could be resolved immediately. Overall, PP achieved full disease remission in 52 patients (60.4%), 14 patients showed a partial response (16.3%) and 20 patients (23.3%) did not respond at all. Among these, 12 patients (15.1%) died within the following 30 days. Plasmapheresis is a safe method in children with high efficacy in patients with hemolytic uremic syndrome, neurological autoimmune diseases and other primary renal diseases. Patients with liver failure who receive PP as bridging therapy show only a poor outcome.

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