Greenfield Investments vs. Crossborder M&A : Eine theoretische und empirische Analyse anhand von Direktinvestitionen deutscher multinationaler Unternehmen im Ausland

Die vorliegende Arbeit ist eine der ersten theoretischen und empirischen Studien, die sich mit der Wahl der Direktinvestitionsform („Establishment Mode Choice“) deutscher Unternehmen im Ausland befasst. Greenfield Investments und grenzüberschreitende Akquisitionen sind keine Substitute, sondern stellen unterschiedliche Investitionsstrategien dar, denen divergierende Motive und strategische Ziele zugrundeliegen. Grundlage der Untersuchung ist die Aufstellung eines umfassenden theoretischen Bezugsrahmens durch Zusammenführung verschiedenster theoretischer Erklärungsansätze und unter Einbeziehung einer Vielzahl von unternehmensexternen (Branche, Gastland) und unternehmensinternen (Gesamtunternehmen, ausländische Tochtergesellschaft) Faktoren („Vier-Ebenen-Modell“). Für die empirische Überprüfung der aus den theoretischen Zusammenhängen aufgestellten Hypothesen wurde ein neues, einzigartiges Datenset entwickelt. Kern des Datensets sind unternehmensspezifische Daten, die im Rahmen einer umfangreichen Unternehmensumfrage unter deutschen Unternehmen verschiedener Branchen erhoben wurden. In der empirischen Analyse berücksichtigt wurden auch mehrere neuartige Variablen, die bislang noch in keiner anderen vergleichbaren wissenschaftlichen Studie Anwendung fanden. Als Analysemethode wird ein binäres Logit-Modell verwendet. Die empirische Untersuchung belegt, dass eine Vielzahl unterschiedlicher unternehmensinterner und -externer Faktoren Einfluss auf die Wahl der Direktinvestitionsform hat. Multinationale Unternehmen vertrauen auf Neugründungen, wenn sie u.a. über Erfahrung mit dieser Operationsform verfügen, eine hohe Forschungsintensität aufweisen, von Investitionsbeihilfen profitieren können, eine hohe Nachfrage nach den eigenen Produkten erwarten und große kulturelle Unterschiede zwischen Deutschland und dem ausgewählten Zielland bestehen. Dagegen wird das Unternehmen die Akquisition im Gastland vorziehen, wenn es einer multinationalen Unternehmensstrategie folgt, Erfahrung mit der Durchführung von M&A-Transaktionen besitzt, den Einstieg in eine neue Branche anstrebt oder eine große und autonome Auslandsgesellschaft aufbauen möchte. Dies gilt auch für große und schnell wachsende Unternehmen bzw. wenn das Gastland über ein relativ hohes Entwicklungsniveau verfügt und hohe Hürden für einen Markteintritt bestehen. Ein Vergleich mit den bisher vorliegenden empirischen Untersuchungen rundet die Analyse ab.
This thesis is one of the first theoretical and empirical studies analyzing the establishment mode choice of German companies investing abroad. Greenfield investments and cross-border M&A are no substitutes for each other but two different investment strategies based on both diverging motives and strategic targets. The analysis establishes a comprehensive theoretical reference frame by uniting different theories, including a variety of internal and external factors („four level model“). In order to empirically assess the hypotheses derived from the theoretical framework a completely new and unique data set has been modelled. It contains mainly company-specific data captured from more than 1800 German companies operating in different sectors. A binary logit model is used to analyze the data. The results of the empirical study show that a multitude of company-specific and external factors have an influence on the choice of the establishment mode. Multinational companies tend to choose greenfield investments if they are experienced in setting up own subsidiaries abroad, are characterized by a high research intensity, can benefit from subsidies in the foreign market, expect a high demand for their products, and if there are significant cultural differences between Germany and the host country. On the other hand, cross-border M&A are favored if the multinational company is large, is very experienced in acquiring foreign companies, intends to a enter a new industry, grows rapidly, or follows a multinational company strategy. The results of the empirical analysis are finally compared with other empirical studies focusing on the establishment mode choice of foreign direct investors.

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