Humane, reife CD5+ B-Zellen entsprechen murinen B-1a-Zellen

Humane CD5+ B-Zellen standen bereits früher im Fokus der Forschung. Eine erhöhte Prävalenz wurde im Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen beschrieben. Jedoch blieb die immunologische Funktion von humanen, reifen CD5+ B-Zellen bislang ungeklärt. Aufgrund der Gemeinsamkeit der CD5-Ausprägung besteht die Vermutung humane CD5+ B-Zellen könnten funktionelle Ähnlichkeiten zu murinen B-1a-Zellen besitzen. B-1a-Zellen werden ontogenetisch früh generiert und sezernieren ohne T-Zell-Hilfe zu benötigen IgM, welches ein breites Spektrum an pathogenen Strukturen erkennt. Somit sollen B-1a-Zellen einen ersten Schutz gegen eindringende Pathogene ermöglichen bis das ausgereifte adaptive Immunsystem hochspezifische Antworten generieren kann. In dieser Arbeit konnten einige Eigenschaften ebenfalls für humane CD5+ B-Zellen bestätigt werden. Es konnten die Fähigkeiten, wie z.B. IgM zu sezernieren und auf TI-simulierte Stimulierungsbedingungen reagieren zu können, aufgezeigt werden. Zudem konnten CD5+ B-Zellen in der humanen Bauchhöhle nachgewiesen werden. In erwachsenen Menschen scheinen CD5+ B-Zellen Funktionen ähnlich der konventionellen naiven B-Zellen ausführen zu können. Sie ähneln phänotypisch naiven B-Zellen, sind GC-unerfahren, sie reagieren auf TD-simulierte Stimuli und haben ein BCR-Repertoire ähnlich dem der naiven B-Zellen. Darüber hinaus allerdings lassen sie sich schnell zur IgM-Sekretion animieren ohne dabei T-Zell-Hilfe zu erfahren. Möglicherweise ist die eigentliche Funktion von humanen CD5+ B-Zellen nicht mehr so stark ausgeprägt und ähnelt damit auch konventionellen B-Zellen. Auch für B-1a-Zellen ist bekannt, dass sie typische Eigenschaften verlieren oder weniger ausprägen. Z.B. gleicht sich das BCR-Repertoire, darunter die V-Gen-Nutzung sowie die Anzahl der N-Nukleotide, der B-1a-Zellen dem der B-2 Zellen mit dem Alter an. Es wird diskutiert, dass B-1a-Vorläuferzellen bereits wenige Wochen nach der Geburt der Maus das Potential verlieren B-1a-Zellen zu generieren, die das volle Repertoire an aufgeführten, typischen Eigenschaften besitzen. Im BCR-Repertoire befinden sich in humanen sowie murinen CD5+ B-Zellen BCR, die Selbstantigene erkennen. Die Ausprägung von CD5 setzt die Intensität des BCR-Signals herab und könnte damit eine Überstimulation in autoreaktiven B-Zellen verhindern und diese am Leben halten. Eine Hypothese besagt, dass solche Zellen mit meist polyreaktivem BCR erhalten bleiben sollen, um auf Pathogene reagieren zu können. Zusammengenommen liegt die Vermutung nahe, dass humane, reife CD5+ B-Zellen, zumindest im jungen Menschen, B-1a-Zellen entsprechen.

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