How women change medicine : a case study in a German hospital

In the last decade, Germany has seen a significant increase in the number of female physicians. Literature on the topic suggests that this so called “feminization of medicine” will engender changes in the profession’s structure and the practice of medicine, resulting in an augmenting demand for part-time work, more women in high level positions and a stronger patient-centered and humane care. In order to analyze how feminization has influenced medicine, I conducted qualitative, semi-structured interviews with 21 male and female physicians holding diverse positions in a department of Surgery, a Breast Center and an Internal and Integrative Medicine department of a hospital in the Ruhr area in Germany. Using qualitative content analysis as an analytical framework, this thesis explains that an increase in the number of women doctors has taken place in the departments, but that this has not yet caused for major transformations to come about. Due to the gendered substructure of the departments, part-time work, with the exception of the complementary and alternative medicine unit in the Breast Center, is difficult to accomplish as is the compatibility of work and family life. Furthermore, clear guidelines on the provision of care leave little room for change in the practice of medicine. Most physicians do not see room to alter matters, with which organizational structures, cultures and practices in the distinct departments are in many facets reproduced instead of transformed. It is, however, not the case that the feminization process has not engendered any change at all. But modifications are only allowed when consonant with the dominant organizational culture, structures and prevalent gender stereotypes. As this thesis shows, the increase in female physicians has thus not automatically caused for qualitative changes to take place. It is rather the interplay between the agency of the physicians and organizational cultures and structures that determines how the increase of female physicians is affecting the organization and practice of care.
In den letzten Jahren hat Deutschland einen deutlichen Zuwachs an weiblichen Ärzten erlebt. Gemäß der Literatur zur „Feminisierung der Medizin“ wird der Zuwachs an weiblichen Ärzten die Strukturen im Krankenhaus und die Praxis der Medizin verändern und zu mehr Teilzeitstellen, zu mehr Frauen in Führungspositionen und zu einer humaneren und stärker patientenzentrierten Versorgung führen. Um den Einfluss der Feminisierung auf die Medizin zu analysieren, führte ich qualitative, semi-strukturierte Interviews mit 21 Ärzten und Ärztinnen in verschiedenen Positionen in einer chirurgischen Abteilung, einem Brustzentrum sowie einer Abteilung für Innere und Integrative Medizin in einem Krankenhaus im Ruhrgebiet in Deutschland durch. Unter Verwendung von qualitativer Inhaltsanalyse erläutert diese Thesis, dass es einen deutlichen Anstieg des Ärztinnenanteils in den Abteilungen gegeben hat, aber dass dieser nicht zur großen Transformationen führte. Mit Ausnahme der Sektion der komplementären und alternativen Medizin des Brustzentrums, ist Teilzeitarbeit sowie die Vereinbarung von Arbeit und Familie wegen der gendered Substruktur der Abteilungen schwierig zu verwirklichen. Außerdem lassen klare Leitlinien in der medizinischen Versorgung die praktische Anwendung betreffend wenig Raum für Veränderungen. Dieses führt dazu, dass die Organisationsstrukturen und -kultur und die medizinischen Anwendungsverfahren der Abteilungen in den meisten Fällen reproduziert statt geändert werden. Es ist jedoch nicht so, dass der Feminisierungsprozess gar keine Änderungen nach sich gezogen hat. Die Modifikationen sind allerdings nur erlaubt, wenn sie mit der dominanten Organisationskultur und den generellen Stereotypen harmonieren. Die gestiegene Zahl an Ärztinnen selbst hat also nicht direkt für qualitative Änderungen in die Abteilungen gesorgt, sondern vielmehr bestimmt das Zusammenspiel zwischen ärztlichem Agens und der Organisationsstruktur und –kultur den Effekt der Feminisierung auf die Organisation und die Praxis der Medizin.

Vorschau

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten