Kulturorientierte Forschung in der Wirtschaftsinformatik : Entwicklung eines Werkzeugs zur Abgrenzung kultureller Forschungskontexte und zur Ermittlung kontextuell passender Kulturbeschreibungsmodelle

Obwohl kulturbezogene Fragestellungen eine zentrale Rolle für die erfolgreiche Implementierung von Anwendungssystemen und IKT spielen, erfolgen kulturbezogene Untersuchungen in der Disziplin oft zu unkritisch: Kulturelle Kontexte werden in der Literatur häufig nicht klar abgegrenzt, und verwendete Begriffe werden nicht oder nur unzureichend definiert. Darüber hinaus werden kulturbezogene Untersuchungen, die eigentlich Besonderheiten abgegrenzter Gesellschaften (z. B. Kundensegmente) aufdecken sollen, oft ohne weitere Prüfung auf der Ebene von Nationalkultur untersucht. Die Problematik eines zu unkritischen und bisweilen sogar unangemessenen Umgangs mit kulturbezogenen Fragestellungen ist nicht auf die Wirtschaftsinformatik begrenzt sondern zieht sich durch nahezu alle Disziplinen, die "Kultur" als eine unter vielen Einflussgrößen betrachten. In dieser Arbeit wird ein praktischer Ansatz entwickelt, mit dessen Hilfe nicht nur der eigene kulturbezogene Forschungskontext abgegrenzt werden, sondern darüber hinaus auch noch herausgefunden werden kann, ob bereits verfügbare Forschungsansätze ggf. auf den eigenen Kontext passen könnten. Als Ergebnisse der Arbeit wurde ein Schritt-für-Schritt Leitfaden erstellt und eine Vergleichsbasis geschaffen, die auf einer in ihrem Umfang bislang einzigartigen Sammlung bereits verfügbarer Kulturbeschreibungsansätze beruht.
Even though culture-specific issues play a central role for the successful implementation of applications and ICT in general, related investigations in the IS discipline often lack critical analysis: In the literature, cultural contexts frequently are not clear-enough defined and used terms lack of explanation and distinction. Additionally, culture-related investigations are too often limited to national contexts, even though having the aim to find very specific characteristics of selected target groups,e.g., in order to implement a user-secific product design. The underlying issue of too uncritical investigations in intercultural contexts is not limited to the discipline IS but can be found in many disciplines which understand culture as just one relevant issue amongst many. In order to solve the issue, this work presents a practical approach, which can be used to describe ones own culture-related context of research, and on that basis, find out if already available culture-description models are applicable. As result, a step-by-step guideline is being introduced. Additionally, with more than 30 analysed culture-description models, a basis for comparison is being provided, which hitherto is unique in it's size. It is presented in table form in the annexes of the work, defined in English language, and shall help readers to find appropriate solutions for their own culture-specific research.

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