PT Unknown
AU Amann, B
TI Untersuchung schädigender Einflüsse unterschiedlicher Bismut-Spezies auf die physiologische Darmmicrobiota unter besonderer Berücksichtigung von methylierten Derivaten
PD 10
PY 2013
LA de
AB Im Rahmen dieser Arbeit konnte eine bakteriostatische Wirkung von verschiedenen Bismut-Spezies auf B. thetaiotaomicron, einen dominierenden intestinalen Hauptvertreter der Microbiota, belegt werden. Eine Wachstumshemmung des colloidalem Bismut-Subcitrats (CBS) liegt im µM Bereich, wohingegen eine Hemmung durch die Exposition der methylierten Bismut-Spezies Monomethyl- (MMBi), Dimethyl- (DMBi) und Trimethylbismut (TMBi) bereits bei Konzentrationen im nM Bereich (TMBi, MIC50 = 30 nM) auftreten. Die Toxizität nimmt hierbei mit steigender Anzahl an Methylgruppen, entsprechend der Reihenfolge MMBi < DMBi < TMBi, zu. Diese Wachstumshemmung und die damit verbundene Schädigung für das Bacterium sind langanhaltend, wie anhand von Rekultivierungsversuchen gezeigt wurde. Die Exposition von TMBi oder CBS führt hierbei zu einer irreversiblen und die Exposition von teilmethylierten Bismut-Derivaten zu einer reversiblen Wachstumshemmung. Die molekularen Ursachen dieser Wachstumshemmung durch das TMBi wurden anhand mehrerer Struktur- und Funktionseinheiten, wie der Zellmembran, dem Proteom und dem Transkriptom, überprüft. Es wurde aufgezeigt, dass das TMBi einen Zellstress für das exponierte Bacterium bedingt, der mit erniedrigten biosynthetischen Prozessen der Lipid- und Polysaccharid-Biosynthese und der Zellwand-Biogenese einhergeht. Die Beeinträchtigung des mutmaßlichen Skp-Chaperons, bedingt vermutlich ein limitiertes Wachstum. Zudem erniedrigt die Repression des Polysaccharid-Lokus vermutlich nachhaltig die physiologische Aktivität des Bacteriums, da Fructose nicht mehr degradiert werden kann. Erhöhte DNS-Prozesse, die im Zusammenhang mit der Rekombination stehen, können auf Schädigungen der DNS hindeuten, die dadurch behoben werden sollen.
ER