Die in der Mensch-Computer-Interaktion (HCI) entstehenden Nutzeremotionen erfahren im Zuge der Entwicklung individuell angepasster technischer Systeme eine immer größer werdende Berücksichtigung. Um auf gerade in kritischen Dialogsituationen häufig präsente negative Emotionen einzuwirken, können systemseitig affektorientierte Interventionen eingesetzt werden. Dieser Ansatz wurde schon mehrfach als effektiv nachgewiesen und bildet die Grundlage dieser Studie, in der Probanden eine alltägliche Planungsaufgabe in Zusammenarbeit mit einem simulierten Companion-System bewältigten. In Wizard-of-Oz-Experimenten wurde den Probanden in einer kritischen Dialogsituation eine empathische und interpretative Hilfe zur Verfügung gestellt. In anschließenden Nutzerinterviews wurden die Probanden unter Zuhilfenahme des Interpersonal Process Recall nach ihrem Erleben der nach psychotherapeutischen Wirkprinzipien entworfenen affektorientierten Intervention befragt. Mit der Anwendung dieser qualitativen Forschungsmethodik wurden die bisherigen Ansätze zur Untersuchung systemseitiger Interventionen um eine Komponente subjektiver Sinnzuschreibung erweitert und so Einsichten in das Erleben und die Konzeptualisierungen der Probanden bezüglich der Intervention gewonnen. Fünf abgeleitete Themen geben Hinweise auf zu berücksichtigende Gestaltungsprinzipien empathischer Nutzerunterstützungen. Dabei wurde sowohl die Wichtigkeit der Beachtung etablierter Usability Prinzipien als auch die Wichtigkeit der individuellen Angepasstheit systemseitiger Interventionen deutlich.