@Misc{duepublico_mods_00027237, author = {Scherrer Prof. Dr., Christian P.}, title = {Ethno-Nationalismus als globales Ph{\"a}nomen: Zur Krise der Staaten in der Dritten Welt und der fr{\"u}heren UdSSR}, year = {1994}, number = {06}, abstract = {Der globale Trend zum Ethno-Nationalismus verst{\"a}rkte sich in den letzen Jahrzehnten kontinuierlich. Ethnizit{\"a}t ist aber weder ein Erkl{\"a}rungsgrund noch ein Feigenblatt wenn andere Deutungen versagen. Eingangs skizzierte Konflikt- und Krisenursachen sollen in den folgenden Ausf{\"u}hrungen in ihren jeweiligen Entstehungs- und Bedeutungszusammenh{\"a}ngen verortet werden. Gewaltf{\"o}rmige ethno-nationale Konflikte sind dabei sowohl Produkte wie Ursachen der Instabilit{\"a}t peripherer Staaten. Die Globalisierung ``von oben'' und die Fragmentierung ``von unten'' erweisen sich au{\ss}erhalb Europas als nur scheinbar entgegenlaufende Prozesse. Geschichtlich gesehen beendete die europ{\"a}ische Kolonialexpansion die autonome Existenz einer Vielfalt verschiedener Gesellschaftsformationen und politischer Systeme. Die Ambivalenzen und Gewaltsamkeit der Nationalismen im Prozess der ``Herstellung'' der Nationen hatten sich auch in Europa schon fr{\"u}h gezeigt; Europa wurde zum geschichtlichen Hauptkriegsschauplatz gemacht. Der Export der Idee des europ{\"a}ischen Nationalstaates in die Kolonien stie{\ss} auf eine F{\"u}lle von zus{\"a}tzlichen ideologischen, strukturellen und praktischen Schwierigkeiten. F{\"u}r diese ``Idee'' gab es au{\ss}erhalb Europas keine entsprechende Grundlage. Die St{\"o}rf{\"a}lle Separatismus und Ethno-Nationalismus wurden zu einem vorprogrammierten und dauerhaften Problem in der Dritten Welt, und neuerdings auch in der ehemals nominal-sozialistischen Welt. Die Bevorzugung ethnischer Minderheiten als integraler Teil der Herrschaftstechniken mehrerer Kolonialm{\"a}chte hatte bis heute verheerende Folgen. Alternativen zum europ{\"a}ischen Kolonialerbe haben sich (an Beispielen aufgezeigt) seit 1840 reihenweise zerschlagen. Projekte regionaler Integration und selbstbestimmter Entwicklung -- auch als Gegengewicht zur ethnonational induzierten Fragmentierung -- scheiterten. Der Entwicklungs-Nationalismus der neuen Staaten desavouierte sich v.a. weil er seine Entwicklungsversprechen nicht einl{\"o}sen konnte. Die 80er Jahre waren ein ``verlorenes Jahrzehnt'' f{\"u}r die Dritte Welt als Ganzes, die tief in die Schuldenfalle geriet und ihre Verhandlungsmacht einb{\"u}{\ss}te. Die Legitimationskrise der peripheren Staaten beschleunigte sich parallel zum wirtschaftlichen Niedergang.}, note = {Die Original PDF war schreibgesch{\"u}tzt. Nach Aufforderung der DNB wurde diese daher am 31.08.2023 mit der nicht schreibgesch{\"u}tzen Version ausgetauscht. Original Uploaddatum: 23.01.2012, hen}, issn = {0941-4967}, doi = {10.17185/duepublico/26915}, url = {https://duepublico2.uni-due.de/receive/duepublico_mods_00027237}, url = {https://doi.org/10.17185/duepublico/26915}, file = {:https://duepublico2.uni-due.de/servlets/MCRFileNodeServlet/duepublico_derivate_00029407/report06.pdf:PDF}, language = {de} }