Etablierung eines Modells zur Darstellung des Proteoms nach neuropathischer Schmerzstimulation in Spinalganglien des Nervus ischiadicus der Ratte

Die experimentelle pharmakologische Wirkstoff-Forschung ist auf neue biomedizinische Techniken angewiesen, um innovative Medikamente zu entwickeln. Im Bereich der Schmerzpharmakologie haben die zurzeit genutzten Wirkstoffe bei guter Wirkung häufig auch eine hohe Nebenwirkungsrate. Um neue und gezieltere Angriffspunkte für Medikamente zu identifizieren, ist ein genaueres Verständnis der Pathophysiologie des Schmerzes unerlässlich. In dieser Arbeit sollten neue Einblicke in molekularbiologische Veränderungen auf Proteinebene gewonnen werden, die im Gewebe durch neuropathischen Schmerz ausgelöst werden. Zu diesem Zweck wurde zunächst ein bereits beschriebenes „Tibial Nerve Injury (TNI)“-Modell an der Ratte im Labor etabliert. An diesen Tieren wurde die Entstehung neuropathischer Schmerzen nach operativer Nervschädigung im Sinne einer mechanischen Allodynie durch den von Frey-Test und im Sinne einer thermischen Hyperalgesie durch den Plantartest nachgewiesen. Anschließend wurde die komplette Methodik von der Probenaufbereitung bis zur optimalen 2D-Gelelektrophorese etabliert, um das durch den neuropathischen Schmerz veränderte Proteom der Spinalganglien des Nervus Ischiadicus der Ratte darzustellen. Vor- und Nachteile verschiedener Teilmethoden wurden dabei ausführlich dargestellt und diskutiert. Beispielhaft wurden differentiell exprimierte Proteinspots am Spinalganglion L4 und L6 gezeigt. Sämtliche Proteingele stehen nun für die weitergehende massenspektrometrische Analyse zur Verfügung. Die Identifikation neuer Proteine, deren Expression nach Auslösung neuropathischer Schmerzen im Gewebe erhöht ist, könnte langfristig zur Entwicklung innovativer und gezielterer Schmerzmedikamente führen.

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