Modernisierung der Jugendhilfe : Analyse impliziter und expliziter Annahmen innovativer Konzepte

Gegenstand der Arbeit sind Reformkonzepte, die für die deutsche Jugend-hilfe einen krisenhaften Zustand bzw. Modernisierungs- und Steuerungsde-fizite diagnostizieren, Schritte zur Überwindung dieser Krise vorschlagen und die Krise der kommunalen Haushalte überwinden helfen sollen. Um die Relevanz sowie die praktischen und theoretischen Auswirkungen aktueller Reformkonzepte angemessen würdigen zu können, werden explizite wie implizite Annahmen benannt, einer kritischen Überprüfung ihrer Entsprechungen in der Realität sowie ihrer theoretischen Plausibilität unterzogen und die Frage erörtert, welche Funktion(en) derartige Annahmen erfüllen. Auf der Basis einer systemtheoretischen Rekonstruktion der Jugendhilfe wird herausgearbeitet, ob die vorhandenen Wissensbestände eine ausreichende Grundlage dafür bieten, die Annahmen zu begründen, ob diese Annahmen der empirisch erfassten Wirklichkeit der deutschen Jugendhilfe entsprechen, ob sie sich im Einklang mit dem systemischen Referenzrahmen bzw. aktuellen Praxiskonzepten befinden oder daraus plausibel herleitbar sind, welche Funktion(en) sie im Rahmen der Modernisierungsdebatte um die deutsche Jugendhilfe erfüllen und welche Folgen aus der Anwendung der o.a. Modernisierungskonzepte erwartet werden. Mit dieser Untersuchung werden die vorhandenen Wissensbestände auf ihre Bedeutung für die zentralen Fragestellungen überprüft, um dadurch neue komprimierte Erkenntnisse zu gewinnen und einerseits eine Brücke zu schlagen zwischen abstrakter, Wirklichkeit erklärender, „reiner“ Theorie und theoriearmer praktischer Anwendung. Zunächst erfolgt dazu eine systemtheoretisch fundierte Rekonstruktion der Jugendhilfe. Sodann wird theoriegeleitet überprüft, welche Systemfunktionen durch welche Modernisierungsinstrumente bedient werden und wie sich dies in der Wirklichkeit niederschlägt. In einer Fallstudie wird dazu exemplarisch überprüft, ob die in einer deutschen Großstadt vorfindlichen Tatsachen und die Sichtweisen betroffener Akteur/innen im Einklang mit den Fragestellungen dieser Arbeit stehen. Dazu wird das dieser Studie zu Grunde liegende Forschungsverständnis skizziert und dargelegt, welcher Mittel und Methoden sich die Untersuchung bedient. Anschließend wird untersucht, welche Feststellungen in der Fachöffentlichkeit getroffen werden, um die behauptete Modernisierungslücke zu begründen. Danach wird darzustellen sein, welche Modernisierungspostulate in Jugendhilfe und Neuer Steuerung aufgestellt werden und schließlich werden die dazu in der deutschen Jugendhilfe am häufigsten diskutierten und angewandten Reformkonzepte in ihren Grundzügen umrissen und ihre konkrete fachliche Relevanz in der aktuellen deutschen Jugendhilfelandschaft dargestellt.

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