Before and Beyond Al-Shabaab : National Islamic Councils, Contentious Politics and the Rise of Jihadism in East Africa

Following the 2010 Kampala bombings and the high-profile attack on Nairobi’s Westgate shopping mall in 2013, research on violent extremism in East Africa has focused on Al-Shabaab’s evolution into a persistent transnational security threat. However, the regional advent of Jihadism(s) predates the onset of Somalia’s present civil war. Examining broader historical patterns of politico-religious mobilisation, the report argues that the genesis and expansion of militant Islamist networks in Kenya, Uganda, Tanzania and Mozambique can be attributed, among other things, to the failure of largely non-Muslim post-colonial ruling elites to effectively regulate the Islamic sphere. Specifically, it shows how the disintegration of Muslim contestation movements created a political environment conducive to collective radicalisation. By shedding light on this development, the report provides evidence that while the timing and escalatory dynamics of Jihadist violence and radicalisation have depended on specific domestic context conditions, the overarching trajectories of contentious Muslim politics that have unfolded in East Africa’s religiously heterogeneous societies share crucial similarities.

Nach den Bombenanschlägen 2010 in Kampala und dem Überfall auf das Westgate Einkaufszentrum in Nairobi 2013 hat sich der wissenschaftlich-politische Diskurs über gewalttätigen Extremismus in Ostafrika vor allem mit Al-Shabaabs Transformation in eine nachhaltige transnationale Sicherheitsbedrohung befasst. Dabei droht in Vergessenheit zu geraten, dass das regionale Aufkommen des Dschihadismus nicht erst mit dem gegenwärtigen somalischen Bürgerkrieg begonnen hat. Vor diesem Hintergrund untersucht der INEF-Report 113 breitere historische Muster politisch-religiöser Mobilisierung in Ostafrika. Entstehung und Expansion militant-islamistischer Netzwerke seit dem Ende des Kolonialismus werden in vier Ländern (Kenia, Uganda, Tansania und Mosambik) nachgezeichnet. In allen Fällen sind sie unter anderem auf das Versagen weitgehend nicht-muslimischer Herrschaftseliten zurückzuführen, die islamische Sphäre durch nationale Muslimverbände wirksam zu regulieren. Konkret zeigt der Report wie die Desintegration muslimischer sozialer Bewegungen ein politisches Umfeld schuf, das der kollektiven Radikalisierung zuträglich war. Der INEF-Report kommt zu dem Schluss, dass die übergeordneten Pfade islamischer Kontestation, die sich in den multi-religiösen Gesellschaften Ostafrikas entfaltet haben, bedeutende Ähnlichkeiten aufweisen. Gleichzeitig macht die Studie deutlich, dass Timing und Eskalationsdynamiken dschihadistischer Gewalt und Radikalisierung von länderspezifischen Rahmenbedingungen abhängig gewesen sind.

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